Linde Apel, Almut Leh, Cord Pagenstecher,
Oral History im digitalen Wandel. Interviews als Forschungsdaten,
in: Linde Apel (Hg.), Erinnern, erzählen, Geschichte schreiben. Oral History im 21. Jahrhundert, Berlin: Metropol 2022, 193-222
> Oral History in digital change. Interviews as Research Data
Interviews sind auf einmal in aller Munde. Aus öffentlichen Mitteln geförderte Projekte, die mit Interviews arbeiten möchten, kontaktieren Einrichtungen wie das Archiv „Deutsches Gedächtnis“ an der Fernuniversität Hagen, die Werkstatt der Erinnerung Hamburg oder die Digitalen Interview-Sammlungen der Freien Universität Berlin immer häufiger, weil sie an der dort vorhandenen vielfältigen Expertise im Umgang mit mündlichen Quellen partizipieren wollen. Mit der zunehmenden Digitalisierung von (geschichts-)wissenschaftlichen Arbeits- und Forschungsprozessen verändern sich die Herangehensweisen an Quellen und die Anforderungen, die an die Zugänglichkeit von Quellen gestellt werden. Wie sollten Interviews archiviert und aufbereitet werden, um als Forschungsdaten für Sekundärauswertungen nutzbar zu sein? Diese und andere Fragen werden im Folgenden auf mehreren Ebenen beantwortet. Zunächst skizzieren wir die Entstehung großer Oral-History-Archive und die Problematik der Sekundäranalyse. Dann diskutieren wir die für die Zugänglichkeit von Forschungsdaten relevanten FAIR-Prinzipien. Abschließend stellen wir das Projekt Oral-History.Digital vor, das die Sicherung, Erschließung und Nutzung von Oral-History-Interviews erleichtern soll. Damit möchten wir eine Debatte über den Umgang mit Interviews in Zeiten der digitalen Transformation anregen, der den vielfältigen Aspekten dieser mündlichen Quellen gerecht wird und eine multidisziplinäre Nutzung ermöglicht.
Dr. Cord Pagenstecher. Geschichte - Digital - Forschung - Bildung
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