Cord Pagenstecher
Ausländischer Widerstand in Berlin. Spielräume des Widerstehens von Zwangsarbeitern,
in: Der vergessene Widerstand der Arbeiter. Gewerkschafter, Kommunisten, Sozialdemokraten, Trotzkisten, Anarchisten und Zwangsarbeiter, hg. v. Hans Coppi und Stefan Heinz (Geschichte des Kommunismus und Linkssozialismus, Band XVI), Berlin: Dietz 2012, S. 229 - 247.
> Foreign Resistance in Berlin. Forced Labourers' Leeways to Resist
Die Berliner Arbeiterschaft bestand im Zweiten Weltkrieg zu über einem Viertel aus Ausländern; zum Arbeiterwiderstand gehören daher auch Widerstand, Protest und Verweigerung von Zwangsarbeitern. Mit Protest und Regelverstoß, Flucht und Sabotage versuchten viele der zur Arbeit für den Feind Verschleppten, diesem Feind zu schaden und ihre eigene Würde zu bewahren. Trotz ihrer großen Zahl konnten die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter das nationalsozialistische Regime zu keiner Zeit ernsthaft bedrohen – der ausländische war letztlich ebenso machtlos wie der deutsche Widerstand. Ganz anders als auf der Makroebene zu bewerten ist die Bedeutung dieser Widerständigkeit auf der Mikroebene: Für die Akteure selbst waren auch kleine Akte der Selbstbehauptung eine wichtige Hilfe zum Überleben. Zu den Spielräumen des Widerstehens, die die halbe Million Zwangsarbeiter in Berlin hatten, bestehen aber noch erhebliche Forschungslücken, so dass hier nur ein Überblick mit einzelnen Beispielen gegeben werden kann.
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