Cord Pagenstecher
Lagerlisten und Erinnerungsberichte. Neue Quellen zur Topografie und
ärztlichen Betreuung der Berliner Zwangsarbeiterlager,
in: Andreas Frewer, Günther Siedbürger (Hrsg.), Medizin und Zwangsarbeit im
Nationalsozialismus. Einsatz und Behandlung von "Ausländern" im
Gesundheitswesen, Frankfurt/New York: Campus 2004, S. 91 - 107
> Camp lists and testimonies. New sources on the topography
and the medical care of Berlin's forced labour camps
Die medizinische Versorgung der ZwangsarbeiterInnen differierte je nach Lager, Nation und Status der Betroffenen erheblich.
Dieser Artikel stellt zwei unterschiedliche Quellen für die Situation in den
rund 3000 Lagern und Unterkünften in Berlin vor:
Bei Recherchen im ehemaligen NS-Archiv der Stasi fand ich einige der Forschung bislang nicht bekannte Listen von Berliner Zwangsarbeiterlagern, die von den Gesundheitsämtern der Berliner Stadtbezirke erstellt wurden. Im Archiv der Berliner Geschichtswerkstatt liegen etwa 400 Erinnerungsberichte ehemaliger ZwangsarbeiterInnen, die die Berliner Geschichtswerkstatt seit 1996 gesammelt, archiviert und in Auszügen auch veröffentlicht hat.
Die Verknüpfung der amtlichen Aufstellungen mit den subjektiven Erinnerungen der Betroffenen ist nicht leicht.
Insgesamt lässt sich die Realität der gesundheitlichen Versorgung von ZwangsarbeiterInnen eher aus den Zeitzeugenerinnerungen erschließen.
Sehr wertvoll sind die Listen der Gesundheitsämter jedoch für eine Erweiterung und quantitative Konkretisierung der Topografie der Zwangsarbeit.
pagenstecher-2004a-lagerlisten.pdf
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