Titel:

Cord Pagenstecher
Die Automobilisierung des Blicks auf die Berge. Die Grossglocknerstrasse in Bildwerbung und Urlaubsalben
,
in: Tourisme et changements culturels. Tourismus und kultureller Wandel (Histoire des Alpes, 9), hrsg. v. d. Internationalen Gesellschaft für Historische Alpenforschung. Redaktion Thomas Busset, Luigi Lorenzetti, Jon Mathieu, Zürich: Chronos 2004, S. 245 - 264
When the mountains are seen through the eyes of motorists. The Grossglockner route in publicity photographs and holiday snaps

Abstract:

Ich untersuche den Wandel der touristischen Leitbilder der Alpenreise im Verlauf der Automobilisierung in den 1950er bis 1980er Jahren. Folgten auch die bundesdeutschen Auto- und Busreisenden des ‚Wirtschaftswunders' und der Erlebnisgesellschaft dem romantischen Ruf der erhabenen Bergwelt? Anhand einer einzelnen Seite eines privaten Urlaubsalbums mit eingeklebten Postkarten, Knipserfotos und Beschriftungen untersuche ich Kontinuitäten und Neuerungen im touristischen Blick. Die Glocknerstraße war ein unternehmerisch organisiertes und effizient vermarktetes Reiseziel, das schon zu Beginn der 1950er Jahre für den Massentourismus zur Verfügung stand; die in den 1930er Jahren geschaffenen Bildtraditionen prägten den touristischen Blick der Nachkriegszeit. Die unberührte alpine Natur blieb mit den Motiven des ‚erhabenen Gipfels' und des ‚ewigen Eises' ebenso wichtig wie der klassifizierende Panoramablick über die Bergwelt. Daneben wurden aber die modernen Straßenbauten zu einer eigenen Attraktion. Die traditionellen Aufstiegs- und Eroberungsmotive wurden auf das Automobil transferiert und damit der breiten Touristenmasse zugänglich gemacht. Millionen deutscher UrlauberInnen durften nun stolz Pässe und Gipfel im Automobil bezwingen.

Volltext:

pagenstecher-2004-grossglockner.pdf


Dr. Cord Pagenstecher. Geschichte - Digital - Forschung - Bildung

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